Kürzlich habe ich mich hier auf dem Blog dem Thema Minimalismus gewidmet. Und dabei habe ich kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich auf dem Gebiet ein absoluter Neuling bin. Mit großen Ambitionen. Darum habe ich auch hinterfragt, welche Dinge ich täglich so mit mir herumtrage. Denn so klein meine Handtasche auch ist, irgendwie findet sich dort drin doch immer ein Sammelsurium an mehr oder minder wichtigen Alltagsbegleitern, die mir das unwohle Gefühl von Chaos und Clutter vermitteln. Also gilt zu unterscheiden zwischen den Dingen, die ich gar nicht so häufig brauche und den Dingen, die ich entweder täglich benutze, oder die in manchen Situationen einfach unbezahlbar sind. Heute möchte ich hier unter der Kategorie ITCH – alles was nicht lebenswichtig ist, aber manchmal doch ein wenig Freude und ein wohliges Kribbeln bereitet – drei neue Produkte vorstellen, die es in meine mehr und mehr minimalistische Handtasche geschafft haben.
Der Douglas-Adventskalender: Neukundengewinnung on point
Ja, ich weiß. Die Vorweihnachtszeit ist heute eine Spielwiese für Marketer. Da werden viele kleine Mini-Produkte und Proben in 24 kleine glänzende Boxen gepackt und generieren auf diese Weise unmengen Produkttester und schließlich viele neue Käufer. Funktioniert. Auch bei mir. Weil mein Marketing-Herz sich für solche Angebote begeistern lässt und auch gerne hier und da eine gute Umsetzung belohnt. Zwar war der Adventskalender eine ganz unverhoffte Überraschung von Lukas, aber die Nachkäufe gehen mit Sicherheit auf meine Kappe. Ich habe bei weitem noch nicht alle Produkte ausprobiert, aber drei der 24 Artikel haben es wie gesagt schon einmal in die Handtasche geschafft – und werden mit Sicherheit auch nachgekauft. Nicht zuletzt, weil ich die Marken kenne und bereits andere Produkte davon regelmäßig einkaufe. So ist der Adventskalender einfach Cross-Selling at it’s best. Nun geht’s aber los mit meinen drei Neulingen:
Kiehls: Ultimate Strength Hand Salve
Die Beschreibung der praktischen Mini-Handcreme auf der Website von Kiehls entspricht genau der Art Content, die mich als Zielgruppe anspricht. Vom „Handschuheffekt“ über „extrem starke Hauttrockenheit“ bis hin zu „extremen Feuchtigkeitsverlusten“ werden alle wichtigen Keywords abgedeckt, die mich in puncto Handcreme überzeugen. Besonders im Winter. Hinzu kommt, dass die Creme ultra schnell einzieht und ich somit für die Nutzung nicht die zehn Minuten des Tages abwarten muss, in denen ich meine Hände mal nicht benötige – sprich: entgegen vieler anderer Handcremes benutze ich diese tatsächlich! 😀
Kiehls: Lip Balm #1
Rissig, Spröde, Trocken: Nehm ich! Wie ging der Spruch noch? Ich entscheide mich immer für das Pflegeprodukt, das mich am stärksten beschimpft. Tatsächlich habe ich mit der Kiehls Lippenpflege vielleicht sogar einen Ersatz für die jahrelang genutzte Kaufmann’s Kindercreme gefunden. Fühlt sich gut an, lässt sich leicht aus der Tube auftragen und immer wieder nachschmieren, ohne dass man aussieht, als sei man auf der Skipiste unterwegs. Mit vielen Vitaminen, fancy Ölen und Sonnenschutz hört sich auch hier nicht nur die Produktbeschreibung toll an, sondern scheint auch wirklich zu halten, was sie verspricht und nimmt zudem nicht so viel Platz in der Tasche weg. Und: Wurde direkt als Geschenk für die Oma zu Weihnachten nachgekauft. Macht eine Word-of-Mouth Empfehlung und (wahrscheinlich) noch eine Käuferin mehr. Bei den Performance Daten würde ich ja gerne einmal Mäuschen spielen …
Yves Saint Laurent: Rouge Pur Couture 01
Mit Lippenstift verhält sich meine Expertise in etwa so wie beim Minimalismus. Ich würde gerne, ist mir aber meistens doch zu kompliziert. Ich beneide zum Beispiel die Kolleginnen im Büro, die an einem ganz normalen Wochentag knallrote Lippen tragen. Weil das so viel hermacht. Besonders ist. Irgendwie auch ausstrahlt: Ich achte auf mich und für mich ist jeder Tag besonders. Ich finde das ganz große Klasse. Und doch ist es für mich in vielerlei Hinsicht undenkbar. Für mich ist Lippenstift ein Commitment. Etwas, woran ich jedes Mal denken muss, wenn ich einen Schluck Kaffee trinke oder etwas essen möchte. Folglich nutze ich Lippenstift eigentlich nur zu besonderen Anlässen. Und auch dann nur, wenn ich in der richtigen Stimmung bin. Nun trage ich diese Mini-Version des YSL Klassikers jedoch trotzdem in meiner Handtasche herum. Warum?
Zum einen, und das ist die Grundvoraussetzung, weil ich ihn ohne Bedenken benutzen kann: Durch seine Größe ist er super leicht aufzutragen (ich hoffe den kann man so auch nachkaufen), ich benötige nicht zwingend einen Konturenstift, er hält, klebt nicht an den Zähnen, trocknet nicht so schnell aus. Zum anderen gibt er mir ein Stück weit das Gefühl von Spontanität und neuen Möglichkeiten. Der Möglichkeit, aus einem normalen Tag doch noch das beste rauszuholen. Sich vor einer wichtigen Präsentation vielleicht nochmal eben den letzten Rest „confidence“ aufzutragen. Oder einen spontanen Feierabend-Plan ein bisschen aufzupeppen. Tatsache ist: Ich habe in letzter Zeit deutlich häufiger Lippenstift aufgetragen. Lieber Montagmorgen: Mach dich auf was gefasst.
Wie anfangs erwähnt handelt es sich hier um eine für mich ganz neue Kategorie. In der Fachsprache nennt man solche Beiträge „unbezahlte Werbung“ – sprich, jemand schreibt einen positiven Beitrag über ein Produkt, ohne von der Marke dafür bezahlt zu werden. Ich berichte hier von meiner persönlichen Erfahrung, weil es mir zum einen Spaß macht, solche Artikel zu lesen, aber zum anderen auch selber zu schreiben. Besonders aber den Aspekt des Marketing & Branding dahinter zu beleuchten und zu bestaunen, wie gut manche Marken das drauf haben.
In diesem Sinne: Ich hoffe es war was für dich dabei. Wenn du magst, erzähl mir doch mal von deinen Handtaschen-Essentials in den Kommentaren! Ich würde mich freuen 🙂