TWHS: Mein neues Interior Projekt

It’s a new day. So fühlte sich der erste Morgen in der neuen Wohnung an. Und damit fiel der Startschuss für vieles, auf das ich monatelang hingearbeitet und zuletzt auch viel gehofft und gebangt hatte. Die neue Wohnung hat mir gezeigt, was möglich ist, wenn man für sich selber einsteht, naiv genug ist, groß zu träumen und mutig zu sein und zu entscheiden, wenn es darauf ankommt. In diesem Blogpost geht es darum, wie wir unsere neue Wohnung, unser kleines Townhouse, gefunden haben, und wie sich für mich damit ein spannendes Interior Projekt eröffnet hat. 

Träume statt Interior: Nur das Wesentliche und bloß keinen Schnickschnack

Die letzten zehn Jahre habe ich Wohnungs- und Einrichtungstechnisch immer nach einem Prinzip gelebt: Zelte, die sich schnell wieder abbauen lassen. Keine großen Investitionen, Möbel die sich gut verkaufen lassen, nur das nötigste Geschirr und ein paar Küchenutensilien. Zum einen, weil ich durch Studium, Auslandsaufenthalte und die ersten Jobs standorttechnisch flexibel sein wollte, zum anderen, weil mich der Gedanke, länger an einem Ort zu bleiben, eingeengt hätte. Nicht umsonst hatte ich daher großartige vier Jahre in meiner 1-Zimmer Wohnung auf 26qm mitten in der Kölner Innenstadt. Da ist nur Platz für das Wesentliche. Nicht viel Deko, kein Schnickschnack, Kochen auf zwei Platten und schnell fertig mit Putzen. Ich wusste damals wie heute: Diese Wohnung wird mir für immer in guter Erinnerung bleiben.

Fazit: Ich besitze heute nicht für jede Art Getränk das passende Glas und habe nicht eine einzige Tortenschaufel. Aber dafür gibt es nicht einen Wunsch, nicht einen Traum, den ich in meinen Zwanzigern nicht verfolgt habe. Und so würde ich es wieder machen.

Der Wunsch nach einer gemeinsamen Basis

Mittlerweile haben sich die Ambitionen und Erwartungen an eine eigene Wohnung ein bisschen geändert. Nicht das Kribbeln im Bauch beim Gedanken daran, nochmal in Kalifornien oder in einer anderen Stadt zu leben, aber der Wunsch, eine Basis zu schaffen, zu der man immer wieder zurückkommen möchte. Und glücklicherweise mit jemandem, der genauso denkt. Hat es gerade jobtechnisch für eine gemeinsame Wohnung gepasst? Nein. War der Zeitpunkt gut? Eigentlich nicht. Müssen wir unsere eigenen Wünsche und Vorstellungen immer den passenden Gegebenheiten hinten anstellen? Auch nein. Und sobald ich diese Erkenntnis für mich gewonnen hatte, ging es auf Wohnungssuche. In der einzigen Stadt, die als Basis in Frage kam. 

Für die Wohnungssuche hatte ich mich auf das Schlimmste gefasst gemacht. Überfüllte Besichtigungen, lange Listen, viel Geduld. Ich wusste, wir brauchten eine große Portion Glück, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Und ich wusste, dass ich mich mit einem ganz schön schwer tun würde: Kompromisse zu machen. Am Ende ist die neue Wohnung eine Kombination aus all diesen Komponenten. Vor allem aber ein Resultat daraus, eine Vorstellung im Kopf zu haben, und von dieser nicht abzulassen. 

Manifestation: From Pinterest to Reality 

Die neue Wohnung sieht nicht genau so aus, wie auf meinem Pinterest Vision Board. Aber viele Elemente sind wiederzuerkennen: Industriecharakter, hohe helle Räume, dunkle Fensterrahmen, viel anthrazit. Macht es Sinn, im Vorfeld so große Erwartungen und Vorstellungen aufzubauen? Ist nicht die Gefahr viel zu groß, enttäuscht zu werden? Keine Wohnung zu finden, die passt? Für mich war es das Gegenteil. Mir haben diese Visualisierungen und Wunschvorstellungen dabei geholfen, in der richtigen Wohnung genau zu wissen, dass sie es ist. Und dementsprechend zu reagieren. Wenn ich jetzt durch meine Pinnwände scrolle, bin ich erstaunt, wie viel von dem, was ich ganz naiv gepinnt und mir ausgemalt hatte, mit der neuen Wohnung wahr geworden ist. Rhonda Byrne nennt es in ihrem Buch „The Secret“ die Kraft der Manifestation. Und ich glaube mehr und mehr daran.

Hier ein paar Ausschnitte aus meinem Interior Vision Board:

Die neue Wohnung

Die neue Wohnung ist in vielerlei Hinsicht genau das, was wir uns vorgestellt hatten – und noch viel mehr. Eine Maisonette-Wohnung mit Stadthaus-Charakter, die ich liebevoll als Townhouse (TWHS) betitele, mit großen Außenflächen, in einem tollen Viertel mitten in der Stadt. Die Wohnung ist ein Neubau im Industrial-Stil, mit viel Sichtbeton, bodentiefen Fenstern und indirektem Licht.

Deep Dive in die Welt des Interiors

Die neu gewonnenen Ambitionen, der Gedanke, nun doch etwas auf längere Zeit aufzubauen gepaart mit der Tatsache, dass wir eine wahnsinnig tolle Wohnung gefunden haben, hat in meinem Kopf einen Schalter umgelegt und mir wahrlich eine ganz neue Welt eröffnet rund um Design, Interior, Einrichtung. Hatte ich anfangs noch nie etwas gehört von Westwing, Hay oder Bolia, habe ich jetzt für jeden Raum ein eigenes Vision Board mit sorgfältig ausgewählten Teilen, die nach und nach in die neue Wohnung einziehen dürfen. Fazit hier: Boah, macht das Spaß. Aber Achtung: eins nach dem anderen. 

Das Projekt Wohnungseinrichtung stellt mich nämlich vor eine besondere Herausforderung: Geduld. Aus unseren bisherigen Wohnungen haben wir viele Möbel verkauft (insofern ist mein Plan mit den „schnell abzubauenden Zelten“ aufgegangen). Zwangsläufig fehlen aber in der neuen Wohnung noch einige Möbel, die es nun nach und nach auszusuchen, zu bestellen und dann teilweise langwierig zu erwarten gilt. Das Schöne daran: es gibt immer etwas, worauf man sich im Interior noch freuen kann. Und noch schöner: Mir eröffnet sich ein ganz neues Thema mit dem ich mich beschäftigen und über das ich schreiben kann. Nach und nach. Raum für Raum.

Coming up next: Die Küchenplanung.

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